6. Spieltag
SV Werdum – VfB Germania Wiesmoor II 3:2 (1:1)
Tiefschlaf nach dem Seitenwechsel sorgt für den K.O.
Trotz der Last von fünf Niederlagen im Folge reiste der VfB mit Zuversicht nach Esens zum Punktspiel beim SV Werdum. Da der Rasenplatz des SV derzeit noch „renoviert“ wird, musste man auf den Kunstrasen in Esens ausweichen.
Die Gastgeber versuchten von Beginn an die Spielkontrolle an sich zu reißen. Mit schnellen und direkten Passstafetten gelang dies auch sehr gut. Die Blumenstädter hielten aber gut dagegen und hatten mit Tim Barth erneut einen starken Rückhalt, der ein ums andere Mal überragend reagierte und sein Team somit lange Zeit im Spiel halten konnte. In der 27. Spielminute konnte Sebastian Scheithauer durch ein gewonnenes Kopfballduell André Schoon wunderbar in Szene setzen. Schoon fackelte nicht lange und zog aus rund 20 Metern einfach einmal ab. Mit Erfolg, denn der Werdumer Schlussmann konnte den harten Schuss nicht festhalten sondern ließ ihn hinter sich ins Tor fallen. Ein wenig überraschend gingen die Gäste in Führung – zum ersten Mal in dieser Saison. Doch die Freude währte nicht lange, denn nur drei Minuten später hatte Jens Fresemann zu viel Platz an der Strafraumkante. Sein Abschluss schlug unhaltbar für Barth im oberen Toreck ein. Dass der SV zur Pause dann nicht sogar in Führung ging, grenzte an ein Wunder. Bei einer VIERFACH-Chance rettete einmal der Querbalken und dreimal war Barth mit klasse Reflexen zur Stelle.
Nach 45 Minuten stand es demnach 1:1. Aus Sicht der Gäste sicherlich etwas schmeichelhaft.
Für die zweite Halbzeit hatte sich die Elf von Christian Köckritz und Marcel Zwenger vorgenommen, an die durchaus ordentliche Leistung der ersten Halbzeit anzuknüpfen und am Ende vielleicht tatsächlich etwas zählbares mitzunehmen. Die erste gute Chance gehörte auch dem VfB. Mit einem guten Pass in die Schnittstelle spielte Schoon seinen Teamkollegen Scheithauer hervorragend frei. Letzterer war jedoch etwas überrascht, dass er plötzlich völlig blank vor dem Tor stand und der Abseitspfiff ausgeblieben ist. Die Chance war dahin. Aus unerklärlichen Gründen verfielen die Germanen danach aber in einen kurzzeitigen Tiefschlaf und ließen sich innerhalb von drei Minuten komplett den Wind aus den Segeln nehmen. Zunächst hatte Niklas Kieckbusch im Fünfmeteraum alle Zeit, sich den Ball zurecht zulegen und ihn mit einem schönen Drehschuss zur Führung für den SV im Tor unterzubringen (53.). Nur drei Minuten später wurde der eingewechselte Malte Peters kurz dem Strafraum nicht entscheidend gestört, sodass er ohne Bedrängnis zum Abschluss kommen konnte. Zu allem Überfluss wurde der Ball schließlich von André Missalla noch so abgefälscht, dass Barth keine Abwehrchance mehr hatte, da er bereits in die andere Richtung unterwegs war. Es folgte in Sturmlauf der Gastgeber, die jedoch ihren Meister in Barth gefunden hatten. Ohne ihn hätte sich der VfB am gestrigen Sonntag über vier bis fünf Gegentore mehr nicht beschweren dürfen. Trotz der spielerischen Überlegenheit des SV gaben die Wiesmoorer nicht auf. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Felix Crull auf Jonas Eilts brachte noch einmal etwas Spannung in die Partie, denn Eilts ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte mit seinem schönen Schuss ins untere Toreck zum Anschlusstreffer (88.). Mit der letzten Aktion des Spiels hätte Marco Lammers fast noch den Ausgleich erzielt. Nach einer Flanke von Eilts macht Lammers bei seinem Kopfball eigentlich alles richtig und viele haben den Ball schon im Tor gesehen, doch SV Schlussmann Marc Vogel, der bis dahin nicht seinen besten Tag erwischt hatte, konnte den Ball mit einer klasse Parade aus dem Winkel fischen.
Danach war Schluss und der VfB steht ein ein weiteres Mal mit leeren Händen da. Die Einstellung hat zwar über weite Strecken gestimmt, doch reicht es nicht, wenn man erst in der Schlussphase anfängt Fußball zu spielen und den Rest der Partie nur hinterhertrottet. Außerdem will man es sich gar nicht ausmalen, wenn auch Barth einmal einen schlechten Tag erwischt.
Am kommenden Freitag (15.09.2023, 19:30 Uhr) wartet mit dem SC 13 Eichen Wiesens eine richtige Mammutaufgabe. Wiesens steht derzeit auf dem zweiten Tabellenplatz und hat erst ein Spiel verloren.
Für den VfB spielten: Tim Barth – Mathias Abke, Marco Lammers, Jannik Kirchhoff, Marco Roß (46. Hendrik Faß) – Christian Krause (77. Wilko Saathoff), André Missalla (75. Nils Roßmüller), André Schoon, Felix Crull (C), Jonas Eilts – Sebastian Scheithauer
Außerdem im Kader: Marc Barth