Augenscheinlich gab es an diesem Pfingstsamstag keinen Sieger in den Spielen der VfB Seniorenmannschaften. Unsere 1. Herren musste sich dem Vizemeister SV Großefehn mit 2:3 geschlagen geben, und unsere 4. Herren hatten mit dem gleichen Ergebnis gegen den schon frühzeitig feststehenden Meister TSV Riepe III das Nachsehen. Aber bei genauer Betrachtung der Aufstellung unserer 4. Herren fällt doch eine Besonderheit auf. In der Startaustellung wurden erstmalig in unserer 94jährigen Vereinsgeschichte zwei Frauen in einem Pflichtspiel aufgeboten, die sonst in der 1. Frauenmannschaft des VfB auf Punktejagt gehen. Und deshalb darf man die beiden Spielerinen getrost als Gewinner des Pfingstwochenendes betrachten. Emma Wiemers und Vivien Looger bekamen von Trainer Focko Schoon das Vertrauen geschenkt, uns in unseren 14er Kader zu unterstützen und die beiden sollten ihn nicht enttäuschen. Vivien und Emma spielten bis zu ihrer gemeinsamen, mit viel Applaus begleiteten, Auswechslung in der 72. Minute eine super Partie, und konnten sich auch als geheime Sieger füllen, da es zu diesem Zeitpunkt noch 2:1 für unser Teams stand.
Dieses letzte Punktspiel einer Wiesmoorer 4. Herren nach 6 erfolgreichen Jahren ohne das je ein Spiel wegen Spielermangel ausgefallen ist, stand unter dem Motto dieser historischen gemischten Mannschaft. Sportlich entwickelte sich ein ansehnliches Match auf spielerisch hohem Niveau. Auf beiden Seiten wurde versucht, den Ball laufen zu lassen, was bei den sommerlichen Temperaturen auch eine gute Entscheidung war. Aus einem dieser gelungenen Ballstafetten erziele unser Team dann auch das 1:0 in der 8. Minute. Leider waren wir 20 Minuten später nicht sortiert genug, so das Riepe das 1:1 erzielte. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause. Die zweite Hälfe lief eigentlich nach dem gleichem Muster wie die erste Hälfte, jedoch bemerkte man mit zunehmender Spieldauer die schwindende Kräfte unserer älteren Spieler. Sehr auffällig wurde dies nach der Herausnahme der beiden Frauen. Emma im Sturmzentrum sorgte durch ihr immer wieder anlaufen für immense Unruhe beim Gegner, und hatte maßgeblichen Anteil daran, das die Abwehrspieler nicht weiter aufrückten. Und Vivien war im zentralen Mittelfeld durch ihre ebenfalls hohe Laufbereitschaft immer wieder anspielbar, und konnte dem entsprechend unserem Spiel wichtige Impulse geben. Zwar gingen wir vorher noch 2:1 in Führung, aber dies war einer feinen Einzelleistung durch Enrico Trinh in der 50. Minute geschuldet, als er die gesamte gegnerische Abwehr schwindelig spielte, und aus kurzer Distanz im kurzem Eck einschoß. Die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Ergebnis bekamen erste Zweifel, als wir in der 80. Minute den Ausgleichstreffer hinnehmen mussten. Nach einem lang getretenen Freistoß hatte der Riepster Spieler die etwas längere Fußspitze am Ball, und vollendete unhaltbar. Mit diesem Ergebnis gegen den neuen Meister hätten wir gut leben können, jedoch führte ein grober Abwehrfehler dazu, das Riepe noch kurz vor Schluß den Siegtreffer erzielten konnte. Zwar ärgerlich, aber es gleicht sich immer wieder aus im Fußball. Letzte Woche konnten wir fast mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer bejubeln, und in diesem Spiel gab es mit dem Schlusspfiff enttäuschte Gesichter. Das sollte sich aber direkt nach Spielende bei der Mittelkreis Ansprache von mir ändern. Denn wir hatten ja noch zwei Gewinner in der Mannschaft: Vivien und Emma.
Das größte Kompliment gab es übrigens während ihrer Auswechslung von einem Riepster Spieler: „Man hat gar nicht gemerkt, das zwei Frauen auf dem Platz standen…“
Eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten, die nach einer Wiederholung schreit, und den Fußball auch nachhaltig viele Möglichkeiten in der Kaderplanung gibt. Voraussetzung ist natürlich, das die Männer auch mit Frauen umgehen können. Zumindest die 4. Herren des VfB Germania Wiesmoor hat das eindrucksvoll bewiesen. Und für Interessierte Fans sei noch erwähnt, das dieses Spiel über unsere Stadionkamara live übertragen wurde, und als Aufzeichnung auf Soccerweb (Staige) jederzeit abrufbar ist.
Aufstellung:
Tor: Markus Hüls
Abwehr: Hermann Mäcken, Martín Brachmann, Tobias Schmidt
Mittelfeld: Patrick Henke, Robert Huisman, Andree Eschen, Enrico Trinh, Vivien Looger
Angriff: Daniel Zedler, Emma Wiemers
Eingewechselt wurden: Stefan Wachtendorf, Matthias Bullmann und Focko Schoon
Für die 4. Herren
Focko Schoon